Nicht nur Österreich feiert! Weltweit haben viele Länder ihre eigenen Bräuche und Traditionen zu Silvester. Hier eine kleine Auswahl von Silvesterbräuchen in Europa.
Italien
Hier ist es Tradition, dass Frauen zu Silvester rote Unterwäsche tragen. Egal ob unter der Jeans, dem Abendkleid oder der Jogginghose. Wichtig: Die Unterwäsche muss ungetragen sein und wird am 01.01. weggeworfen. Dieser Brauch steht für Glück und Liebe im neuen Jahr. Auch in Spanien und Mexiko ist das Tragen von roter Unterwäsche eine Tradition in der Silvesternacht.
In Mittelamerika trägt man bzw. Frau übrigens gelbe (Unter-)Höschen in der Silvesternacht. Auch das steht für Glück und Wohlstand im neuen Jahr.
Ein typisches Silvestermenü in Italien ist Schweinshaxe mit Linsen! Ja, genau diese Kombination. Der Verzehr soll im kommenden Jahr Wohlstand bringen.
Spanien
In Spanien essen die Mensch Punkt 24 Uhr Weintrauben. Und zwar genau 12 Stück. Mit jedem Glockenschlag der Puerta del Sol in Madrid wird eine Traube gegessen. Diese gibt es vorher bereits abgezählt (in speziellen Dosen) zu kaufen. Das Event in der Hauptstadt wird auch via TV übertragen. Doch Vorsicht, beim Essen sollte man sich nicht verschlucken oder verzählen, das bringt dann Unglück! Jede Traube steht dabei für einen Wünsch für das neue Jahr. Mit 12 Wünschen kann man schon mal einiges erreichen. Diese Tradition gibt es übrigens auch in Portugal und Argentinien.
Gern wird in Spanien auch mit einem Glas Sekt angestoßen, in dem ein goldener Ring liegt. Aber Vorsicht liebe Spanier, den Ring beim Trinken nicht verschlucken.
Portugal
In Portugal hält man um Mitternacht eine Münze in der Hand. Die soll finanzielle Sicherheit und Glück bringen. Krach gemacht wird mit Pfannen und Töpfen, die aufeinander geschlagen werden. Das soll böse Geister vertreiben.
Neujahr wird dann gebadet und neue Kleidung getragen. Damit sollen Geldsegen und Glück auf einen übergehen.
England
London bietet jährlich das größte Feuerwerk in Europa. An der Themse direkt am Riesenrad wird jährlich das Feuerwerk gezündet. Musikalisch untermalt wird die Lichtshow mit „Auld Lang Syne“, einem der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum. Es wird traditionsgemäß zum Jahreswechsel gesungen, um an verstorbene Verwandte, Freunde und Bekannte des zu Ende gegangenen Jahres zu gedenken. Das Feuerwerk wird im TV übertragen und ist das Highlight zu Silvester.
Neujahr werden dann kleine Törtchen gegessen. Diese sind dreieckig und mit Hackfleisch gefüllt. Diese bekommt man aber geschenkt bzw. verschenkt sie an gute Freunde. Dies soll Glück bringen. Getrunken wird Tee, was sonst.
Frankreich
Die größte Party in Frankreich findet auf der Champs-Elysées statt. Obwohl Feuerwerke in Frankreich verboten sind, feiern die Franzosen trotzdem ordentlich. Vor allem aber mit gutem Essen wie Hummer, Austern und Champagner.
Griechenland
Die Griechen haben eine ungewöhnliche Art, Silvester zu feiern. Sie zocken zum Jahreswechsel Karten- oder Würfelspiele. Egal ob zu Hause oder im Casino und das mit ordentlichen (Geld-)Beträgen, die dabei gesetzt werden. Wer gewinnt, hat im neuen Jahr Glück. So besagt die Tradition. Naja, und wer verliert hat wohl dafür Glück in der Liebe. Oder der gewinnt dann Geld für die Liebe? Egal, Hauptsache es wird gezockt.
Ebenso wird zu Silvester Brot gebacken. In den Teig kommt eine Münze und diese wird dann mitgebacken. Wer nun beim Anschneiden des Brotes die Münze bekommt, der hat Glück und Reichtum im neuen Jahr.
Dänemark
Was bei uns eher zum Polterabend bekannt ist, ist in Dänemark eine Silvestertradition, die geliebten Personen Glück bringen soll. Wie geht das? Man nimmt Geschirr und wirft es vor die Haustür der Personen, denen man im neuen Jahr Glück bescheren möchte. Umso mehr Geschirr geworfen wird, umso mehr Glück hat diese Person dann.
Punkt Zwölf und mit dem ersten Uhrenschlag im neuen Jahr springen die Dänen auch gern von einem Stuhl. Das soll Glück bringen (in dem Fall dann für sich selbst).
Geliebte Tradition der Dänen zu Silvester sind weiterhin die Neujahrsansprache der Königin und der Glockenschlag um Mitternacht im Rathaus von Kopenhagen.
Österreich
Was wäre Österreich ohne den Walzer? Und weil dieser traditionell mit dem Land verankert ist, ist es auch Brauch, dass man diesen Tanz um Mitternacht tanzt. Dabei ist es egal, ob man gerade in einem Club, zu Hause oder auf der Straße ist. Wo man gerade ist, da wird Walzer getanzt. Das ist den Österreichern wichtiger als zu böllern. Das kann man nach dem Tanz dann immer noch machen.
Schottland
Die Schotten feiern den Jahreswechsel gern mal über 3 Tage (hier „Hogmanay“ genannt). Es ist einer der wichtigsten Feiertage des Landes. Statt Sekt wird natürlich lieber mit einem Glas Whiskey angestoßen. Wie sollte es auch anders sein. Ein weiterer Brauch ist das „First Footing“. Dabei wird von einem dunkelhaarigem Mann auf der Haustürschwelle Whiskey, Rosinenbrot und ein Stück Kohle überreicht. Wer also Glück hat und ein Freund oder Nachbar klingelt bei einem an der Haustür und überreicht einem die drei Dinge, der hat nicht nur an dem Abend Glück, sondern auch im neuen Jahr.
Ein traditionelles Getränk ist „Hot Pint“. Es ist ein Mix aus Whisky, Bier und Eiern. Getrunken wird das dann bei einem der zahlreichen Fackelumzügen mit Dudelsack-Musik.
Tschechien
Zu Silvester wird dort ein Apfel aufgeschnitten (halbiert) und anhand der Kerne die Zukunft gelesen. Sind dabei im Apfel die Kerne sternförmig angeordnet, dann heißt es Glück fürs neue Jahr. Aber wehe die Kerne bilden ein Kreuz. Dann droht Pech!
Gegessen werden in Tschechien zu Silvester meist Linsen, um den Wohlstand herbeizulocken.
Russland
In Russland kommt am 31.12. Väterchen Frost mit seiner Begleitung Snegurotschka (Schneeflöckchen) und bringt Geschenke (zu vergleichen wie bei uns der Weihnachtsmann an Heilig Abend). Das Neujahrsfest beginnt dann danach und geht ca. 1 Woche in den Januar rein.
Zu Silvester werden auch Wünsche auf einen Zettel geschrieben, dieser verbrannt und dann die Asche in ein Glas mit Champagner gegeben. Nun dieses Glas noch bis Mitternacht austrinken und die Wünsche gehen in Erfüllung. Klappt wohl angeblich wirklich nur mit Champagner. Daher ist diese Tradition wohl nicht für jeden geeignet bzw. nicht jeder kann sie sich leisten.
Traditionell wird Borschtsch und Kytya gegessen, was für Hoffnung steht, für Erfolg und Freude stehen Honig und Mohn.
Ein typisches Silvesterspiel ist das Wahrsagen mit geschmolzenem Wachs. Man kann es mit unserem Bleigießen vergleichen.
Bulgarien
Mit Kornelkirschen-Zweigen ziehen Kinder in Bulgarien von Haustür zu Haustür. Sie verteilen dann damit Peitschenhiebe. Das bringt, wie sollte es anders ein, Glück und Reichtum im neuen Jahr. Die Kinder bekommen als Dank dann Süßigkeiten.