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Sonntag, 22. März 2015

„Wir brauchen eine neue Gründerzeit“

Von Richard Wiens | 27.02.2015 – 00:00 | Kommentieren
Staatssekretär Harald Mahrer will den Unternehmergeist stärken und setzt dabei auch auf Geld aus gemeinnützigen Stiftungen.

„In der Politik wird zu wenig ausprobiert.„ Harald Mahrer, Staatssekretär

Harald Mahrer hat sein erstes Unternehmen vor fünfzehn Jahren und danach noch weitere gegründet. Seither habe sich in Österreich viel zum Positiven verändert, sagt der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Österreich schöpfe sein Potenzial bei Unternehmensgründungen aber noch immer nicht aus.

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Das liege zum einen an der Mentalität, „wir haben kein weitverbreitetes Mindset in Richtung Selbstständigkeit, Österreich ist noch immer ein risikoaverses Land“. Um das zu ändern, müsse man früh ansetzen, schon bei der Ausbildung der Kinder. Die seien von Natur aus risikofreudig, probierten etwas aus, das System trainiere ihnen die Risikofreudigkeit aber ab und erziehe zur Konformität.

Das verstärke den Trend zur unselbstständigen Erwerbstätigkeit, zum sicheren Job, sagt Mahrer im SN-Gespräch.

Da könne man über die Frühförderung von Talenten, bessere Ausbildung der Pädagoginnen und ein leistungsfreundliches Klima einiges verändern. Maßnahmen, die die Politik hier setze, wirkten aber nur langfristig. Die konservative Haltung der Österreicher schlage auch bei der Finanzierung durch. Es werde mehr gespart und weniger Geld in risikoreiche Anlagen gesteckt. All das bremse den Gründergeist. Es bedürfe noch einiger Schritte, um eine neue Gründerzeit in Österreich auszulösen, sagt Mahrer – „aber die brauchen wir“. Zwei Dinge seien dafür nötig, der Abbau von Bürokratie und mehr Kapital. Die Politik könne Rahmenbedingungen schaffen und durch „das Anschieben von Leuchtturmprojekten eine Bugwelle auslösen“. Wie in der Gründerzeit vor 150 Jahren sei es aber wichtig, dass die Aufbruchsstimmung durch die ganze Gesellschaft gehe und alle Bereiche erfasse – von der Wirtschaft über die Wissenschaft und Technik bis hin zu Kunst und Kultur. Aufgabe der Politik sei es, Anreize zu setzen, etwa indem sie in Leistungsvereinbarungen mit Universitäten eine höhere Ausgründungsrate aufnehme. Es gebe noch zu wenige Spin-offs. Die Politik könne zudem mit Förderungen unterstützen, „das tun wir mit der Forschungsförderungsgesellschaft FFG und mit der Förderbank aws“. Vor allem müsse es gelingen, „privates Geld zu aktivieren“, sagt Mahrer, Freibeträge für Wagniskapital seien international durchaus üblich.

Da Banken wegen regulatorischer Vorschriften ihre Bilanz verkürzten und riskante Geschäfte mieden, müsse man neue Wege in der Finanzierung gehen. Mahrer will daher über steuerliche Anreize das Potenzial gemeinnütziger Stiftungen nützen. Ein Gesetzesentwurf liege auf dem Tisch und könnte, wenn man sich mit dem Koalitionspartner einige, „im Idealfall bei der Regierungsklausur im März vorgestellt werden“. Im Fokus stehe nicht das Steuernsparen, sondern Investitionen in Soziales, Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur. In der Zivilgesellschaft gebe es dafür Bereitschaft und Kapital, das liege aber wegen der prohibitiven Besteuerung von Ausschüttungen brach. In Deutschland würden von gemeinnützigen Stiftungen pro Jahr

13 Mrd. Euro ausgeschüttet, in der Schweiz 1,2 Mrd. Euro, in Österreich nur 20 bis 50 Mill. Euro, das Potenzial seien zumindest 500 Mill. Euro.

Ebenfalls in der Pipeline befinde sich ein Gesetz für Crowdfunding, sagt Mahrer, das man vor allem für kleinere Projekte brauche. Da existiere ein fertiger Gesetzesentwurf, über den rasch entschieden werden könnte. Dabei werde sowohl dem Bedarf nach einem neuen Finanzierungskanal Rechnung getragen wie auch dem Schutz von Anlegern und Konsumenten. Aus Gründen der Transparenz und um das Risiko zu begrenzen, soll es Schwellenwerte geben, die bei geringeren Beträgen eine Informationspflicht, bei höheren eine vereinfachte bis hin zur vollen Prospektpflicht auslösen sollen. Zudem werde es für das einzelne Investment eine Obergrenze geben, sagt Mahrer, international würden durchschnittlich 8000 bis 10.000 Euro investiert. Am Gesetz für eine Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft arbeite man, bis Sommer könnte ein Entwurf stehen.

Dass sich eine höhere Zahl von Gründungen volkswirtschaftlich rechnet, untermauert Ökonom Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems mit Zahlen. Die 2013 gegründeten Unternehmen würden in zehn Jahren 10 Mrd. Euro an Wertschöpfung beitragen und knapp 300.000 Arbeitsplätze auslösen. Mahrer ist wichtig, dass es nicht nur mehr Gründer gibt, sondern „dass sie bleiben“. In den vergangenen Jahren habe es erfolgreiche Start-ups gegeben, einige seien aber übernommen worden und ins Ausland abgewandert. Österreich sei dabei, sich zu einem attraktiven Standort für junge Unternehmen zu entwickeln, auch da könne man noch einiges verbessern, etwa beim Zugang für ausländische Arbeitskräfte, oder durch Open-Innovation-Labs in ganz Österreich, ein erstes entsteht in Tirol. Es gehe um Biotope, wo etwas probiert werden könne, sagt Mahrer, auch in der Politik werde zu wenig ausprobiert. „Das geht nicht flächendeckend, aber in kleineren Bereichen, das wäre ein echter Kulturwandel.“

Österreich müsse bei Innovation zu den führenden Ländern gehören, sagt Mahrer, nur so könne man Wachstum generieren, Arbeitsplätze schaffen „und unseren Wohlstand langfristig absichern“. Bei aller Begeisterung, den politischen Rahmen für Gründer gestalten zu können, ist sich Ex-Unternehmer Mahrer der Grenzen der Politik bewusst: „Der Staat kann Dinge anstoßen, aber er kann nie der Ersatz für privates Risikokapital sein.“

Diese Forderung unseres Staatssekretärs Mahrer müsste der „Allentsteiger Bevölkerung“ und im besonderen der neuen Gemeindeführung voll und ganz  aus dem „Herzen sprechen!“  Die unvermeidbaren Verwaltungsreformen in der öffentlichen Verwaltung, die „verschiebbaren Luxusinvestitionen“ in Ländern, Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen werden kommen und öffentliche Arbeitsplätze kosten, eine Folge könnte die „Arbeitslosigkeit“ oder als vernünftige nachhaltige Lösung die „Flucht in die Privatwirtschaft“ sein, womit wir bei der Forderung Mahrer’s angelangt sind. Wenn es keine Arbeitsplätze gibt, sind alle gefordert, solche zu schaffen und über  produzierende Unternehmer nachzudenken, ist auch 1.Aufgabe von Land und Gemeinde !

Gerade in Allentsteig, wie kaum sonstwo im Waldviertel, ist es dringend die Frage „Arbeit und Wirtschaft“ in die „Hand“ zu nehmen und das Wichtige vor dem Unwichtigen zu stellen! Das trifft in diesem Jahrzehnt gerade die Gemeinde mit ihren plakativen globalen Wahlversprechen 2015. Immer muss eine Gemeinde mit der Schaffung von Rahmenbedingungen vorausgehen und nicht nach Verwaltung, sondern nach Arbeit&Wirtschaft Ausschau halten, das letzte ÖVP-Wahlprogramm 2015 hat in Allentsteig dazu die richtigen Ansätze versprochen ud dafür einen Riesenstimmengewinn geerntet.

Das kann doch niemanden egal sein:    der die Zukunft für sich, seine Familie, das Fortkommen  seiner Kinder  noch vor sich hat und sich nicht nur mit Pendlertum, mit Zweitwohnersein und Ruhesuchen zufrieden gibt oder  muss  oder auch nur PensionistIn  ist….  .Was ist eine Stadt, die keine Betriebe, keine Geschäfte zum Arbeiten und Verdienen   mehr bieten kann, da helfen keine Museen, kein Seekonzept, keine freien billigen Bauflächen nichts, kein noch so schönes Bauwerk oder ein Brunnenplatzl mit Sonnenuhr…..  Staatssekretär Maher trifft den „Nagel auf den Kopf“, wir brauchen eine neue Gründergeneration, dann wird das Abwandern aufhören können und junge Menschen ihre Familien in Allentsteig gründen…..

a.) werden die im Juni 2015 Schulentlassen jungen Menschen in und über Allentsteig hinaus die erforderlichen Grundlagen finden, um sich eine langfristige Existenz in ihrer Heimat zu sichern ( Lehrling, Facharbeiter, spätere Betriebsgründer?)

b.) werden unsere wohnhaften oder bereits auswärts arbeitenden Männer und Frauen einen Arbeitsplatz im Raum Allentsteig wieder einmal finden? Wird Wirtschaftswachstum, wo man dann Arbeitskräfte braucht, gefördert werden und Schwerpunktinvestitionen gesetzt ?

c.) wird über  Rahmenbedingungen für Absolventen von Höheren Schulen, FHS, Universitäten nachgedacht, dass  Jugendliche früher oder später nach Allentsteig zurückkommen können, weil sie einen Job finden oder ein eigenes Unternehmen gründen können? Weil ihnen z.B. die Gemeinde hilft und neue bisher nicht versuchte Wege ausprobiert oder zumindest darüber nachgedacht wird? Und es gibt sie zum Entdecken! Ein junges neues Gemeindeteam hat gute Chancen und Voraussetzungen dafür!

d.)….. ..damit Bewohnerinnen  über 50 noch einen Arbeitsplatz in Allentsteig und Umgebung  bekommen, im Sinne der geplanten und notwendigen Pensionsreform, um die staatlichen Pensionen für die Jugend zu sichern

c.) ……..damit Kinder und ältere Menschen in Gemeinschaft mit der Familie in Allentsteig gut leben und die notwendige Betreuung bekommen können, auch dafür  brauchen die  jungen Menschen  eine Existenzsicherheit, wofür zumindest seitens Land und  Gemeinde alles unterstützt werden soll

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat’s einfach gemacht.

Sprichwort „Unbekannt!“

UND wieder passt zum Thema die..

die Maslowsche Bedürfnispyramide

Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow erforschte gesunde, erfolgreiche und glückliche Menschen. Dabei entdeckte er, dass man die menschlichen Bedürfnisse nach einer bestimmten Rangordnung einteilen kann. Alle Bedürfnisse zusammen kann man sich als Schichten einer Pyramide vorstellen. Sobald eine Stufe erreicht ist, hat der Mensch das Bestreben die nächst höhere Stufe zu erreichen.

Erst wenn die Bedürfnisse einer unteren Stufe gestillt sind, strebt der Mensch nach Bedürfnissen der nächst höheren Stufe. Oder anders ausgedrückt: Die nächst höhere Stufe wird erst erklommen, wenn die tiefer gelegene Schicht ihm keine Schwierigkeiten mehr macht.

Dieses Modell ist psychologisches Basiswissen und findet naturgemäß häufig Anwendung, z.B. um gezielt zu motivieren -bei Werbung und Verkauf-, um sich Beweggründe zu vergegenwärtigen und diese grob zu klassifizieren.

5. Stufe

Selbstverwirklichung

dazu zählen: Individualität, Güte, Gerechtigkeit, Selbstlosigkeit (anderen etwas geben)

4. Stufe

Soziale Anerkennung

dazu zählen: „ich-Bedürfnisse“ sammeln, wie Anerkennung, Geltung (Macht und Einfluß), Selbstachtung

3. Stufe
Soziale Bedürfnisse

dazu zählen: Kommunikation, Partnerschaft, Liebe, Freundschaft, Gruppenzugehörigkeit

2. Stufe

Sicherheit

dazu zählen abstrakt: materielle und berufliche Sicherheit, Lebenssicherheit,

und konkret:ein Dach übern Kopf, Versicherungen, Kündigungsschutz, ein Zaun, usw

1. Stufe

Grundbedürfnisse

dazu zählen:Trinken, Essen, Schlafen, Sexualität

Soweit die Modellvorstellung. Meist wird sie in 5 Stufen dargestellt. Natürlich kann man die einzelnen Stufen noch feiner modellieren. Und sich um Begriffe und deren bessere Einstufung streiten. Aber wichtiger ist: wozu kann man dieses Modell benutzen?

Es wird -siehe oben- häufig benutzt, um die Motivation von Menschen zu erkunden und zu berücksichtigen, oft um etwas besser zu verkaufen, Ideen aber auch Waren. Und ganz allgemein um die Motive von Menschen besser zu verstehen.


Beispiel 1 – ganz unten: Schon Brecht sagte: erst kommt das Fressen und dann die Moral. Daraufhin sagten seine Anhänger: Brecht hat einen IQ von 200. Darauf sage ich: Sein IQ war 200 höher, als der seiner Anhänger, denn Maslows Aussagen sind viel weitergehender und erklärbar begründet. Ein weiteres Beispiel für die Stufe 1: In den USA ist Prostitution, abgesehen von Bundesstaat Nevada, verboten. In der exDDR war es genauso. Und trotz aller gesetzlichen Verbote und Ächtungen lebt das älteste Gewerbe überall auf der Welt krisensicher. Es wurde schon in der ersten Buch der Bibel erwähnt. Zuerst im 1.Buch Moses (=Genesis) 38:15, mit der Story über Juda und Tamara.

Beispiel 2 – von Stufe 3 zu 4: es wird absolut erfolglos sein, einem Menschen ohne eigene Wohnung, ein (Festnetz-)Telefon verkaufen zu wollen. Ideal wäre aber der Zeitpunkt, an dem er eine Wohnung bezieht oder diese wechseln will. Denn dann ist die Stufe 2 = Sicherheit abgehakt und Stufe 3 = Komunikation usw, also z.B. ein Telefonanschluß wird nun deutlich wichtiger im Leben.

Beispiel 3 – Rückstufung: Ein Mafia-Boss fürchtet sich vor einen guten Mitarbeiter (M). Er will eine erste Warnung zukommen lassen. M hat alles, einschließlich Maslow-Stufe „Soziale Bedürfnisse“ und „Soziale Sicherheit“. Der Boss fürchtet, daß M als Selbstverwirklichung, ihn verdrängen will. Deshalb entschließt sich der Boss, die Wohnung von M sprengen zu lassen, selbstverständlich, ohne daß jemand zu schaden kommt. Und bis M seine zweite Stufe der Maslowschen Bedürfnispyramide (Sicherheit) wieder repariert bzw ersetzt hat, beobachtet der Boss, ob M nun für ihn ungefährlich geworden ist, sich ggf um einen anderen Job bemüht. Wenn M. diese erste Warnung versteht, also eine deutliche Rückstufung auf der Maslowschen Bedürfnispyramide schluckt, darf er leben bleiben. Ansonsten wäre der nächste logische Schritt, nach den Spielregeln der Mafia, seine physische Vernichtung.

Beispiel 4 – an der Spitze: Bill Gates erntet viel Geld. Braucht er das für „Masslow Stufe 2“ = Sicherheit? Nein, den er hat eine Wohnung und kann sich bei Aldi auf mehr Vorräte einkaufen, als er jemals essen kann. Also ist die Stufe „materielle Sicherheit“ bei ihm schon erklommen. Gleiches gilt für Gewerkschaftsfunktionäre und Politiker, auch diese bekommen (oft?) mehr Geld als ihrer beruflichen Qualifikation und Leistung entspricht. In allen diesen Fällen wird das geerntete Geld für die Stufe 4 = Soziale Annerkennung genutzt, für die Erringung von Ansehen, Geltung und Macht. Während Gewerkschaftsfunktionäre und Politiker in dieser Hinsicht (wegen oft vorhandener charakterlicher Defekte) kaum zu sättigen sind, ist Bill Gates schon eine Stufe höher angekommen: er verteilt von Zeit zu Zeit und aus eigenem Antrieb ein paar Milliönchen für gute Zwecke, also ist er schon auf der Stufe 5 der Masslowschen Bedürfnispyramide. Wenigstens soviel Gutes kann man über Bill Gates sagen!


Es ist klar: jeder Mensch hat ein individuelles Maß, für jede Eigenschaft, in jeder Stufe dieser Bedürfnispyramide. Manchen genügt beispielsweise bei der materiellen Absicherung ein Minimum, andere haben höhere Ansprüche. Jeder Mensch hat selbstverständlich Bedürfnisse in einem anderen, in seinem individuellen, Umfang.

Die von Maslow beobachtete Gesetzmäßigkeiten liegt in der Reihung der Bedürfnisse. Und diese Gesetzmäßigkeit gilt immer, unabhängig von irgendeinen politischen System und sie gilt weltweit. Ähnlich wie auch das Gesetz von Angebot und Nachfrage (engl. „demand and supply“) bekanntlich ebenfalls systemunabhängig und weltweit gilt.

Nun kann es Ihnen nicht mehr schwer fallen, eine Einstufung zu geben, in welcher Stufe sich gerade die „Arbeit unserer Gemeindeführung“ befindet. Auch für sich selbst können Sie, die Einstufung treffen! Schreiben Sie uns anonym im Kommentar unter “ Pyramidentest“ in welcher Stufe sich die Gemeinde gerade befindet?? (Kommentarrubrik unten).

Danke.