Es war einmal ein Osterhase, der bekam eine Karte und darauf stand: „Sie haben sich am Samstag um neun Uhr beim Militär zu einer vierwöchigen Übung zu melden.“
„Das passt mir aber ganz schlecht, jetzt gerade vor Ostern“, sagte der Osterhase, „das wird auch für die Kinder recht traurig sein, wenn ich gerade jetzt einrücken muss.“
„Mir tut es auch leid“, sagte der Briefträger und ging ein Waldhaus weiter. Er hatte noch viele Karten in seiner Tasche.
Der Osterhase hoppelte in sein Nest zurück und traf dort seine Frau beim Eierfärben. „Meine Liebe“, sagte er, „leg den Pinsel weg, es hat keinen Sinn mehr. Hier, lies diese Karte!“
„Aber, aber“, meinte die Hasenfrau erschrocken, „das geht doch nicht, nein, nein, das geht überhaupt nicht! Wer hat schon jemals gehört, dass Hasen zum Militär eingezogen werden? Dazu sind wir doch viel zu furchtsam!“
„Eben deshalb werden sie uns einziehen“, sagte der Osterhase sinnend, „mit uns trauen sie sich`s.“
Dumm war er nicht. Dann gab er seinem Hasenherzen einen Stoß und erklärte: „Ich will so tun, als ob ich die Karte nicht bekommen hätte und nicht in die Kaserne gehen, oder höchstens erst nach Ostern.“
Mehr zu Ostern: